Eintrag 26413. November 1854 Die betreffende Commission berichtete dem
Gemeinderathe über den Zustand der Hessenthorbrücke,
daß nach technischem Gutachten diese Brücke in
ihrer jetzigen Construction nicht zweckmäßig
hergestellt werden könne, auch wenn dieselbe
als Zugbrücke erhalten werden soll, indem das
Triebwerk in den beiden Kammern gänzlich
unbrauchbar geworden, die Anschaffung eines
neuen Werkes nicht anräthlich, und die
Wiederherstellung der Brücke überhaupt, jedenfalls
in anderer Weise zu bewirken sei. Es wären
somit die beiden Kammern, daran kostspielig
zu unterhaltender Oberbelag sich in schlechtem
Zustande befinde, für die Folge durchaus über-
flüssig, und dürften am geeignetesten mit
Grund anzufüllen sein, wodurch der sonst mit
großen Kosten herzustellende Belag der Kammern
durch Pflaster ersetzt werden könnte. Aus den angegebenen Motiven sprach sich
Gemeinderath dafür aus, daß die Anfüllung
der beiden Kammern mit Erdgrund vorge-
nommen werde, ersucht indessen gleichzeitg
die Verwaltung, in einer der nächsten Soitzung
darüber technische Vorlage zu machen, in welcher
Weise die Herstellung der Brücke zur ferneren
Benutzung als Zugbrücke zweckmäßig
auszuführen sei. actum ut supra...
Eintrag 26513. November 1854 Ein Antrag der Hospital-Verwaltung auf Zulas-
sung einer neuen barmherzigen Schwesterim Bürgerhospital wird vorgelesen, welcher
Antrag dadurch begründet wird, daß durch die
Vermehrung der Hospitalbevölkerung und den
geschwächten Gesundheits-Zustand zweier barm-
herzigen Schwestern eine größere Hülfe im
Hospital nöthig sei. Gedachte Commission bringt
zu dem Zwecke die Annahme der hierum ein-
gekommenen Anna Baake aus Emmerich in
Vorschlag, welche sich überdies bereit erklärt
habe, von ihrer Einkleidung ihr in 3 300 Thlr.
be- bestehendes Vermögen dem Kloster der hiesigen
barmherzigen Schwestern in der Art zuzuwenden,
daß davon 3000 Thlr auf Hypothek ausgeliehen werden,
deren Zinsen für die Dauer ihres Aufenthaltes
im Kloster diesem resp. der Hospital-Kassezufließen sollen, daß diese 3 000 Thlr,
wenn sie
mit Tode abginge, dem Hause als Eigenthum
anerfallen, und die übrigen 300 Thlr alsbald zum
Ausbau der Stallungen, in dem früheren
Oekonomie-Gebäude behufs Aufnahme solcher
Individuen, die sich für das Hauptgebäude
nicht eignen, verwendet werden sollen. Unter so bewandten Umständen gab Ge-
meinerath sein Einverständniß dazu, daß die
p Baake als barmherzige Schwester angenom-
men werde. Diese Genehmigung geschehe indessen nur ausnahms-
weise, ohne daß daraus eine größere Zahl von barmherzigen
Schwestern als sechs contingirt werde. actum ut supra...