Eintrag 4430. September 1816Dem Wunsche des Stadtrathes und mehrerer
Einwohner gemäß hatte der Bürgermeister
bei der Beabsichtigung der Abbrechung
des Rhein-Thores durch den GeometerHermkes einen ungefähren Anschlag der
daraus entstehenden Kosten, und der Stadt
zu Theil werden Materialien, entwerfen
lassen, und legte demselben vor in der
heutigen Versammlung dem Stadtrath
zur Einsicht und Berathung. Der Stadtrath hat hierauf
In Erwägung
daß das in Rede stehende Rheinthor ein Ei-
genthum der Stadt ist, und ohne allen Vortheil
für dieselbe öde und leer stehe; Daß dasselbe wegen seines beschränkten
Raumes die Passage ungemein erschwert,
und dieses Hinderniß umso eher erschwert
werden möchte, der täglich eine Menge Fuhren
durch dieses Thor passieren muß, weil vor
demselben ein bedeutender Handel mit
Stein-Kohlen Brettern etc getrieben wird, In Erwägung, daß das Durchfahren mit
Pferden und Fuhren unter dem fraglichen Thorebei Winters Zeiten sogar mit Gefahr ver-
bunden ist, indem dieselbst wegen des geringen
Wasser Ablaufs der ganze Boden oft mit Eis
bedeckt ist. In Erwägung, daß die erfolgende Abbrech-
ung vieles zur Verschönerung der Stadt beiträgt,
und daher von der gesammten Bürgerschaft
allerseitig gewünscht wird; daß die Sicherheit der
Stadt dadurch dennoch nicht gefährdet werde, indem
das äußere Thor stehen bleiben soll, In ferner Erwägung, daß nach dem anliegenden
Anschlag des Geometer Hermkes die Materialien
um 654 francs 43 Centimes mehr als die Kosten des Abbrechens
betragen,
folgenden einstimmigen Beschluß genommen 1. das Rheinthor soll abgebrochen,
2. die hieran nöthigen Arbeiten öffentlich in
Entreprise gegeben werden
3. das Plus, welches die Materialien über
die Kosten der Abbrechung betragen, zu
Günsten des städtischen Aerarii in die Ein-
nahme des Budget von 1817 gebracht und 4. das gegenwärtige Protokoll der hohen
Regierung zur Genehmigung vorgelegt werden....